Auf der traditionellen Pressekonferenz des VDAI am Tag vor Eröffnung der IMA 2007 am 15. Januar 2007 wurde die neue ifo-Studie "Wirtschaftsentwicklung 2006 und Ausblick 2007" vorgestellt.
2006 war durch das Inkrafttreten der neuen Spielverordnung (SpielV) gekennzeichnet. Die Aufstellunternehmen waren gezwungen, ihre Kapazitäten bei Fun-Games ohne Übergangsregelung vollständig abzubauen, ohne eine ausreichende Möglichkeit zur Kompensation. Im Mittel je Spielstätte mussten 8,3 Fun-Games entfernt werden, während die maximale Zahl der aufzustellenden Geld-Gewinnspielgeräte nur von 10 auf 12 angehoben wurde. In Folge dieser ungünstigen Regelung sank die Zahl der in Deutschland aufgestellten Unterhaltungsautomaten um 12 % zwischen dem 31.Dezember 2005 und dem 31. Dezember 2006. Im Saldo wurden 42.000 Geräte abgebaut.
Da bis zum Frühsommer 2006 keine Geld-Gewinnspielgeräte gemäß der neuen SpielV verfügbar waren, um zumindest einen Teil der Kapazitätsreduzierung auszugleichen, kam es zu einem Umsatzeinbruch. Erst im Spätsommer konnte mit den neuen Geräten verlorenes Terrain wieder gut gemacht werden, und das Geschäft expandierte kräftig. Im Jahresdurchschnitt lagen die Umsätze 2006 dennoch um 7 % unter dem Niveau des Vorjahres, bei Geld-Gewinnspielgeräten wurde zwar ein Plus von 17 % erzielt, aber bei den Unterhaltungsgeräten musste ein Minus von rund 75 % hingenommen werden.
Der Wettbewerbsdruck hatte 2006 den Aufstellunternehmen besondere Schwierigkeiten bereitet. Der ohne Übergangsregelung erzwungene Abbau von Fun-Games und das erst im Jahresverlauf verfügbar gewordene Angebot an Geld-Gewinnspielgeräten auf der Basis der neuen SpielV hat es den Aufstellunternehmen erschwert, Kunden zu halten. Es wurde berichtet, dass Spieler insbesondere an die Konkurrenz der privaten Sportwettanbieter verloren wurden.
Dennoch, die neue SpielV hat einige der in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt. Die Neuformulierung der Eckdaten für Geld-Gewinnspielgeräte ist unstrittig ein großer Erfolg. Sie hat den Ingenieuren bei der Entwicklung von Spielen einen breiteren Gestaltungsfreiraum gegeben als auf der Grundlage der alten SpielV. In der zweiten Jahreshälfte 2006 konnte von den Geräteherstellern ein vielfältigeres Angebot zur Verfügung gestellt werden. Die Resonanz auf die neuen Spiele seitens der Kundschaft ist sehr gut.2007 kann die Branche ihre Kapazitäten in vollem Umfang an die durch die neue SpielV gegebenen Möglichkeiten anpassen. Insbesondere die Geld-Gewinnspielgeräte der neuen Generation sind das ganze Jahr über im Einsatz.
Ausgehend von dem extrem niedrigen Niveau des Vorjahres wird ein Umsatzsprung erwartet. Ein Zuwachs von nahezu 10% würde bedeuten, dass etwa das Niveau von 2005 wieder erreicht wird. Damit kann 2007 noch nicht als Trendwende für die Unterhaltungsautomatenwirtschaft hin zu einer besseren wirtschaftlichen Situation bezeichnet werden. Es werden nur die aus der schockartigen Einführung der neuen SpielV resultierenden Umsatzrückgänge ausgeglichen. Die positive Entwicklung sollte sich 2008 fortsetzen.
Quelle: Pressemitteilung ifo Institut für Wirtschaftsforschung
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