Umfrage von tns emnid bei der Bevölkerung
Der Streit um Sportwetten zwischen Verwaltungsgerichten und Ordnungsbehörden einerseits und den privaten Wettvermittlungsbüros andererseits hält seit Monaten an. Die Medien berichten fast täglich über Sinn und Unsinn des Sportwettmonopols in Deutschland. Für den Verband Europäischer Wettunternehmer (VEWU) Anlass, die Menschen auf der Straße nach ihrer Einstellung zu privaten und staatlichen Sportwetten zu befragen.
Das Meinungsforschungsinstitut tns emnid hat im Auftrag von VEWU Ende Januar eine repräsentative Befragung in der Bevölkerung zu Sportwetten und zur Frage der Marktöffnung oder Erhalt des Monopols vorgenommen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. März in Berlin vorgestellt.
Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
1. Mehr als 2/3 der Bevölkerung (63%) machen keinen Unterschied zwischen der Teilnahme an privaten oder staatlichen Sportwetten. Ebenfalls 63 % sind der Meinung, dass sowohl private als auch staatliche Sportwetten erlaubt sein sollten.
2. 85 % der Befragten sehen bei der Frage der Suchtgefahr von Sportwetten keinen Unterschied zwischen staatlichen oder privaten Wettangeboten.
3. Die Hälfte aller Befragten (51%) sieht die Umsatzverbesserung als Hauptmotiv des Staates, die privaten Wettbewerber zu verbieten. Nur 8% sehen das Motiv in der Verringerung der Suchtgefahr. 36% sind der Meinung, dass beide Gründe eine Rolle spielen.
4. Für den Fall eines Verbotes privater Sportwetten in Deutschland vermuten 73% aller Befragten, dass sie dann bei privaten ausländischen Anbietern wetten würden. 72% sehen die Gefahr, dass Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen, 59% sehen Einnahmenverluste des Staates.
5. Der durchschnittliche Wetteinsatz pro Monat liegt bei Euro 38,04 (staatliche Sportwetten) bzw. Euro 38,85 (private Sportwetten) und damit in einem Bereich, der keine großen finanziellen Risiken birgt.
Markus Maul, Präsident des Verbands Europäischer Wettunternehmer (VEWU), ist von den Ergebnissen positiv überrascht. Die Umfrage zeige, dass die Menschen den seit Monaten andauernden Streit gar nicht nachvollziehen können. Auch glaubten sie nicht der Propaganda der staatlichen Lotteriegesellschaften, dass es dem Staat vorrangig darum gehe, die Menschen vor der Gefahr der Spielsucht zu schützen. „Die Umfrage zeigt, dass die Verantwortlichen in der Politik die Menschen und ihre Urteilsfähigkeit oftmals unterschätzen. Wir freuen uns daher, dass es uns mit der Umfrage gelungen ist, das Thema in der Öffentlichkeit zu versachlichen“, so Maul abschließend.
Quelle: Pressemitteilung VEWU
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