- Wertberichtigung aktiver latenter Steuern belastet Ergebnis 2006
- Expansion ins europäische Ausland wird vorangetrieben
Der Gücksspielspezialist FLUXX AG hat heute im Rahmen der Bilanzpressekonferenz in Hamburg seinen endgültigen Jahresabschluss vorgelegt. Demnach stieg der Nettoumsatz von 22,0 Mio. Euro im Vorjahr um 132 Prozent auf 50,9 Mio. Euro in 2006. Wesentlicher Wachstumstreiber war hierbei das Sportwettengeschäft, das im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als die Hälfte des Nettoumsatzes erwirtschaftet hat.
Das Konzernergebnis fiel mit -8,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,7 Mio. Euro)deutlich negativ aus, was jedoch zum Großteil auf die Wertberichtigung aktiver latenter Steuern zurückzuführen ist. Hieraus resultiert auch die Differenz zum bereits Anfang März kommunizierten vorläufigen Ergebnis in Höhe von -3,2 Mio. Euro. Die nicht zahlungswirksame Korrektur wurde auf die Verlustvorträge vorgenommen, die nach der aktuellen Planung nicht mehr mit hinreichender Wahrscheinlichkeit innerhalb des Prognosezeitraums realisiert werden können. Die unsicheren regulatorischen Rahmenbedingungen insbesondere auf dem deutschen Glücksspielmarkt hatten eine Überarbeitung der langfristigen Konzernplanung der FLUXX AG erforderlich gemacht.
Im operativen Geschäft haben sich die erhöhten Aufwendungen für Rechtsberatung und Lobbyaktivitäten im Rahmen der Monopoldebatte in Deutschland belastend auf das Ergebnis ausgewirkt. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) fiel von 6,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 0,5 Mio. Euro in 2006. Der seit Anfang 2006 zum FLUXX-Konzern gehörende Sportwettenanbieter myBet.com hat aufgrund hoher Marketingaufwendungen im Rahmen der Fußball-WM einen EBITDA-Verlust in Höhe von 2,0 Mio. Euro beigetragen. Für 2007 ist jedoch mit einem positiven Ergebnisbeitrag zu rechnen - bereits in den ersten beiden Monaten des laufenden Geschäftsjahres arbeitete myBet.com profitabel.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich von 2,3 Mio. Euro in 2005 auf -5,9 Mio. Euro in 2006 und liegt damit auf der Höhe des vorab veröffentlichten Ergebnisses. Ursächlich hierfür waren gestiegene Abschreibungen in den stark wachsenden Geschäftsfeldern Spielgemeinschaften und Lotto im Einzelhandel.
Trotz hoher Aufwendungen erzielte der FLUXX-Konzern einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Der Rückgang der frei verfügbaren Liquidität auf 15,1 Mio. Euro resultiert daher im Wesentlichen aus Investitionen in den Ausbau des stationären Lottovertriebs sowie der Finanzierung der myBet.com-Akquisition.
Ausblick
Das Geschäftsjahr 2007 wird weiterhin stark geprägt sein von der Debatte über die zukünftige Ausgestaltung des deutschen Glücksspielmarktes, die sich mittlerweile zugunsten der privaten Unternehmen aufhellt. Der von der Mehrheit der Bundesländer vorgelegte Glücksspielstaatsvertrag wird nach der harschen Kritik der EU-Kommission mit hoher Wahrscheinlichkeit in seiner jetzigen Fassung nicht in Kraft treten. Das Bundesverfassungsgericht hat jedoch eine Neuregelung des Sportwettmarktes in Deutschland ab 2008 gefordert. Die FLUXX AG setzt sich zusammen mit einer Vielzahl anderer Unternehmen aus der Branche sowie der CDU in Schleswig-Holstein für einen unveränderten Lotterie-Markt und die Einführung eines Konzessionsmodells für Sportwetten ein.
Um die Abhängigkeit vom derzeit noch rechtlich unsicheren deutschen Glücksspielmarkt zu reduzieren, wird FLUXX verstärkt im europäischen Ausland investieren. Nach dem erfolgreichen Markteintritt in Spanien, sollen in 2007 weitere Länder folgen. Der Schwerpunkt wird auf denjenigen Ländern der EU liegen, in denen der Markt für Glücksspiele bereits teilweise oder gänzlich liberalisiert ist oder sich im Liberalisierungsprozess befindet. Hierzu zählen Länder wie Großbritannien, Österreich, Spanien, Italien, Belgien sowie einige osteuropäische Staaten.
Derzeit analysiert FLUXX einige vielversprechende Unternehmen, die als sinnvolle Ergänzung die strategische Positionierung der FLUXX Gruppe im europäischen Glücksspielmarkt verbessern könnten. In Großbritannien hat FLUXX bereits im Dezember 2006 eine Tochtergesellschaft gegründet, der im Februar 2007 eine britische Buchmacherlizenz zugeteilt wurde. Auf Basis dieser Lizenz soll noch in der ersten Jahreshälfte 2007 ein Online-Angebot für Sport- und Pferdewetten aufgebaut werden.
So lange weiterhin rechtliche Unsicherheiten in Bezug auf die weitere Entwicklung des deutschen Glücksspielmarkts bestehen, wird die FLUXX AG auch in 2007 verstärkt Lobbyarbeit betreiben und einen erhöhten Rechtsberatungsbedarf haben. Dennoch rechnet der Vorstand in 2007 mit einer im Vergleich zu 2006 deutlich verbesserten Ertragslage. Angestrebt wird ein ausgeglichenes Ergebnis sowie ein positiver operativer Cashflow.
Quelle: Pressemitteilung FLUXX
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