Manche Kritiker sehen die Börse als die größte Wettveranstaltung an. Die Ex-tra Sportwetten AG (http://www.ex-tra-sportwetten.at) mit Sitz in Wien, eine Tochtergesellschaft der Berliner Effektengesellschaft, geht noch einen Schritt weiter und verbrieft Sportwetten, die dann als Ex-tra SportZertifikate gehandelt werden können.
"Die Sportwetten-Märkte entwickeln eine Dynamik, wie sie niemand erwartet hat", sagte Michael Mainelli, Wirtschafts-Professor am Londoner Gresham College, hierzu in einem Interview mit dem Handelsblatt. Man müsse bedenken, dass das Aktiengeschäft im Prinzip nichts anderes sei als das mit den Sportwetten: Beim Kauf einer Aktie gehe der Käufer eine Wette gegen den ehemaligen Aktienbesitzer ein. Als Argument für die Sportbörsen bringen Ökonomen wirtschaftliche Vorteile ins Spiel. So bestehe beispielsweise im Fußball die Chance, dass sich Fußballklubs durch den Handel mit Sportzertifikaten gegen sportlichen und damit finanziellen Misserfolg absichern könnten. Denkbar ist auch eine Rückabsicherungsmöglichkeit für Buchmacher.
Die von Ex-tra emittierten Zertifikate werden in Form von nennwertlosen, auf den Inhaber lautenden Schuldverschreibungen ausgegeben und unterliegen österreichischem Recht. Die Zertifikatsinhaber haben das Recht, von der Emittentin am Zahltag die Zahlung des Einlösungsbetrages oder des vorzeitigen Einlösungsbetrages zu verlangen. Die endgültigen Bedingungen können darüber hinaus vorsehen, dass die Emittentin an den dort näher bezeichneten Ausschüttungstagen Ausschüttungen an die Zertifikatsinhaber erbringt.
Einsteigen will Ex-tra laut Handelblatt mit Zertifikaten auf die in Deutschland und Österreich beliebtesten Sportarten Fußball und Formel-1-Rennen. Ins Angebot sollen zunächst börsentäglich handelbare Meister- und Platzierungszertifikate auf die deutsche Fußball-Bundesliga kommen. Auch für die 2008 in der Schweiz und in Österreich stattfindende Fußball-Europameisterschaft soll es Zertifikate geben.
Die Mitte letzten Jahres gegründete Ex-tra Sportwetten AG hat vom Magistrat der Stadt Wien eine Bewilligung zum gewerbsmäßigen Abschluss von Wetten erhalten. Die Firma hat nunmehr ihren operativen Geschäftsbetrieb aufgenommen und die ersten Ex-tra SportZertifikate für die laufende Fußball-Bundesliga-Saison begeben. Den von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) gebilligten Basisprospekt vom 16. Februar 2007 sowie die einzelnen Zertifikatsbedingungen hat die Gesellschaft auf ihrer Internet-Seite zur Einsicht hinterlegt. Ein öffentliches Angebot in Deutschland ist – wohl aus rechtlichen Gründen – zunächst nicht vorgesehen.
Die Zulassung zum Handel mit den Ex-tra Sportzertifikaten ist von der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank, einer weiteren Konzerntochter der Berliner Effektengesellschaft AG, bei der Börse Frankfurt Smart Trading und der Wertpapierbörse Berlin-Bremen beantragt worden. Der Handel im Freiverkehr an den beiden Wertpapierbörsen kann voraussichtlich ab dem 7. März 2007 beginnen. Weiterhin soll der Handel auf der elektronischen Handelsplattform TRADEGATE unter der Internetseite www.sportzertifikate.de erfolgen.
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