Montag, 2. April 2007

Gründer des Online-Casinos BetOnSports Kaplan verhaftet

Der Unternehmensgründer des Online-Casinos BetOnSports (www.betonsports.com), Gary Stephen Kaplan, wurde am Mittwoch, den 28. März 2007, in einem Hotel in Santo Domingo, Dominikanische Republik, auf Betreiben des FBI aufgrund eines internationalen Haftbefehls verhaftet. Kaplan wurde von den dortigen Behörden nach Puerto Rico überstellt und den US-Strafverfolgungsbehörden übergeben. Er wird zunächst einem US-Richter vorgeführt und von dort voraussichtlich nach St. Luis gebracht werden, wo gegen ihn im letzten Jahr Anklage erhoben worden war. Damit setzen die US-Strafverfolger ihren weltweiten Feldzug gegen das nach ihrer Ansicht illegale Online-Glücksspiel fort.

Die Anklage vom 1. Juni 2006 richtet sich neben Kaplan gegen zehn weitere Angeklagte, darunter auch dem Miteigentümer Nortman Steinberg, sowie gegen vier Unternehmen. FBI-Agenten hatten von St. Luis aus unter vorgetäuschten Identitäten Wettkonten eröffnet.

Kaplan ist nicht der erste Manager von BetOnSports, der von den US-Behörden international gesucht und schließlich geschnappt wurde. Schon im vergangenen Sommer wurde der damalige BetOnSports-Chef David Carruthers bei einer Zwischenlandung in Dallas, Texas, auf dem Weg nach Costa Rica verhaftet. Er befindet sich in St. Luis bis zum Abschluss des Verfahrens unter Hausarrest.

Damals forderte man von Carruthers unter anderem, dass BetOnSports keine Wetten mehr aus den USA annehme und von US-Bürgern bereits gesetztes Geld zurückzahe. Diese Forderungen hat BetOnSports inzwischen erfüllt. Auf der Webseite wird darauf hingewiesen, dass man keine Wetten aus den USA annehme, da dies nach US-Recht rechtswidrig sei. Die Geschäftstätigkeit wurde eingestellt. Auch wurde die bislang an der Börse London (London Stock Exchange) gehandelte Firma BetOnSports inzwischen delistet.

Doch mochten die Strafverfolger nicht von der Spur des Gary Kaplan ablassen, denn da wäre noch der Vorwurf der Steuerhinterziehung in Milliardenhöhe. Das Glücksspiel haben die USA zwar verboten, doch auf die Steuern auf die Wetteinsätze mag der Staat offenbar nicht verzichten.

Quellen: U.S. Department of Justice, E-Gaming Review, wett.info

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