Mittwoch, 4. April 2007

Staatsanwaltschaft Frankfurt geht in Sportzertifikate-Streit in die Offensive

Im Streit um die in Frankfurt vom Börsenhandel ausgesetzten SportZertifikate geht die Staatsanwaltschaft nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters in die Offensive. Die SportZertifikate seien verwandt mit in Hessen verbotenen Sportwetten, sagte der zuständige Staatsanwalt Oliver Kuhn am Dienstag gegenüber Reuters. "Es gibt keine Unterschiede, ob Wetten in einem Wettbüro abgeschlossen werden oder ob Sportzertifikate begeben werden", sagte er. Fraglich ist, ob diese Rechtsauffassung bei einem zugelassenen Börsenprodukt haltbar ist.

Am Freitag hatte die Börse in Frankfurt nach einem Bericht der "Börsen-Zeitung" insgesamt 36 von der Ex-tra Sportwetten AG angebotene Zertifikate bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt. Die Zertifikate wurden seit dem 7. März 2007 im Freiverkehr in Frankfurt gehandelt. Anleger können beispielsweise mit Zertifikate darauf spekulieren, dass eine bestimmte Fussballmannschaft Deutscher Meister wird (Meisterzertfikat) oder mit einem möglichst guten Rang abschneidet (Platzierungszertifikat).

Von der Handelsaussetzung ist lediglich der Handel in Frankfurt betroffen. Hier haben nach Angaben eines Börsensprechers nur relativ wenig Zertifikate den Besitzer gewechselt. An der Börse Berlin-Bremen ist ein Handel dagegen weiter möglich. Die Schuldverschreibungen werden von der Wertpapierhandelsbank Tradegate weiter auf deren Online-Portal angeboten (www.tradegate.de). Tradegate-Vorstandschef Holger Timm sagte: "Ich handle nur Wertpapiere, die sich nicht von sämtlichen anderen strukturierten Produkten unterscheiden."

Quellen: Reuters, Börsen-Zeitung

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