Der Wettbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL), Wilfried Straub, hat hat nach einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung die Ministerpräsidenten der Länder wegen der beabsichtigten Fortschreibung des staatlichen Wettmonopols kritisiert. „Alle Vorschläge des Fußballs für eine Neuordnung der Sportwetten wurden nicht zur Kenntnis genommen“, sagte Straub. „Hinter den Kulissen wurden die Schachfiguren für den neuen Staatsvertrag bewegt, der weiterhin die privaten Anbieter ausgrenzt.“ Bei Fortschreibung des staatlichen Wettmonopols müsse der Sport schon kurzfristig um seine Einnahmen fürchten. Zudem dürften nach Verabschiedung des neuen Glücksspiel-Staatsvertrages, der von den Bundesländern bis Ende des Jahres ratifiziert werden soll, „Wild-West-Zustände“ eintreten.
Der Staatsrechtler und ehemalige Bundesverteidigungsminister Ruppert Scholz erklärte, der im Entwurf vorliegende Staatsvertrag werde vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand haben. Statt einer rechtswidrigen Monopolisierung sollten private Sportwetten-Anbieter zugelassen werden, die mit einer so genannten Lenkungsabgabe auch Beiträge zu Gunsten des Breitensports leisten sollten.
Auch der stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Rauen (CDU), kritisierte die Arbeit der Ministerpräsidenten und die nicht einheitliche Haltung des deutschen Sports. „Der Sport gräbt sich mit dem kuscheligen Sportwetten-Monopol sein eigenes Grab“, sagte Rauen.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung
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