Freitag, 6. Juli 2007

Novomatic führt Zugangskontrollen ein

Der Automaten-Casinobetreiber Novomatic liefert ein Rekordergebnis und fährt weiter einen massiven Expansionskurs. Zukünftig soll es in Niederösterreich erstmals strikte Zugangskontrollen mit einer Chip-Karte geben.

Der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic AG hat im Geschäftsjahr 2006 neuerlich ein Rekordergebnis eingefahren. Bei einem um 16 Prozent auf 750,6 (nach 645,5) Mio. Euro gestiegenen Umsatz wuchs das EBITDA (Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern, und Abschreibungen) um 17 Prozent auf 195,9 (167,9) Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg auf 150 (139,2) Mio. Euro.

"Wir sind ertragsstärkster Glücksspielkonzern Österreichs" und habe damit die Casinos Austria überholt, erklärte Generaldirektor Franz Wohlfahrt. Die Umsätze seien seit dem Jahr 2002 jährlich um durchschnittlich 36 Prozent gestiegen und hätten sich in diesem Zeitraum verdreifacht.

Groß-Projekt in Chile

Novomatic will das kräftige Wachstum der vergangenen Jahre auch in der laufenden Geschäftsperiode 2007 fortsetzen. Rund 100 Mio. Dollar (73 Mio. Euro) will Novomatic in die Errichtung des größten Resortcasinos Südamerikas unweit der chilenischen Hauptstadt Santiago investieren. Das zusammen mit der südafrikanischen Sun International-Gruppe geplante 200 Mio. Dollar schwere Projekt umfasst ein Casino mit 1.500 Spielautomaten, 80 Spieltischen und 300 Bingo-Terminals sowie ein Hotel und soll 2008 in Betrieb gehen.

500 neue Automaten in Niederösterreich

Ein Großprojekt ist auch Stammsitz Gumpoldskirchen geplant: Die Novomatic-Forschungszentrale soll durch einen Ausbau "erheblich gestärkt" werden, deutet Wohlfahrt an. Das Ausbauvolumen und weitere Einzelheiten will er erst im September präsentieren. In Niederösterreich will Novomatic das laut Wohlfahrt "vorbildhafte Spielautomatengesetz" für das so genannte "kleine Glücksspiel" nutzen und die Zahl der Automaten in den nächsten 18 Monaten von aktuell 466 auf rund 1.000 ausweiten. Die Bezeichnung "kleines Glücksspiel" lehnt Wohlfahrt als unzutreffend ab: "Alle Arten von Glücksspiel bergen ein Risiko, der Einsatz kann verloren gehen".

Neue Zugangskontrollen

Eine Imageschlacht mit den Österreichischen Lotterien liefert sich Novomatic beim Thema Spielerschutz. Spieler müssen einen Lichtbildausweis vorlegen, werden registriert und in der Novomatic-Datenbank erfasst, kündigte Wohlfahrt an. Der Zugang zu den Automatencasinos sei zukünftig nur mit einer Chipkarte möglich. Damit könne Novomatic nicht nur - wie gesetzlich vorgeschrieben - die Volljährigkeit der Spieler kontrollieren, sondern auch das Spielverhalten. Exzessive Spieler würden dann auch abgemahnt und nötigenfalls vom Spiel ausgeschlossen, erklärte Wohlfahrt.

Bei den Lotterien stößt diese Ankündigung noch auf Skepsis. Für die winwin-Standorte gebe es bereits ein funktionierendes Spielerschutzsystem, heißt es dort. An eine Registrierung der Kunden an den Videolotterieterminals sei nicht gedacht, denn dadurch würden auch viele Kunden vom Spiel abgehalten.

6.650 Mitarbeiter

Die gesamte Novomatic-Gruppe beschäftigte im Jahresdurchschnitt weltweit 6.650 Mitarbeiter, davon 1.950 in Österreich. Der Cash flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg um 45 Prozent auf 143 Mio. Euro. Für Investitionen wurden 184 Mio. Euro aufgewendet. Die deutliche Steigerung um 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr erklärt Finanzvorstand Peter Stein mit massiven Auslandsinvestitionen.

Quelle: ISA-Casinos

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