Montag, 12. Januar 2009

SPIEGEL: Deutscher Lotto- und Totoblock plant "Eurojackpot" in Höhe von bis zu 90 Millionen Euro

von Rechtsanwalt Martin Arendts, www.wettrecht.de

Nach einem Bericht in der heutigen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "DER SPIEGEL" (Nr. 3/2009, S. 44) soll - offenbar in Konkurrenz zu "Euromillionen" - ein neues europäisches Lottoangebot eingeführt werden. Hiebei soll ein Jackpots von bis zu 90 Millionen Euro geben.

Der «Eurojackpot» soll nach dem SPIEGEL-Bericht voraussichtlich ab Oktober dieses Jahres in Deutschland und in acht weiteren europäischen Staaten angeboten werden. Bei zwei Euro Einsatz pro Tipp würden jeden Samstag mindestens zehn Millionen Euro Höchstgewinn winken. Alle zwei Jahre erwarteten die Lottogesellschaften einen Hauptgewinn von 90 Millionen Euro. Ursprünglich waren Jackpots von über 100 Millionen Euro erwähnt worden.

Die für dieses Projekt beim Deutschen Lotto- und Totoblock federführende staatliche nordrhein-westfälische Lotteriegesellschaft WestLotto hat nach dem Bericht bereits im Herbst beim Innenministerium NRW in Düsseldorf eine Genehmigung für die Lotterie beantragt.

Der Fachbeirat Glücksspielsucht der Länder hat das Vorhaben dem SPIEGEL-Bericht zufolge als «nicht vertretbar» abgelehnt. Das neue Produkt würde «deutlich mehr neue Spieler in den Glücksspielsektor ziehen». Der Geschäftsführer von WestLotto, Winfried Wortmann, habe das neue Angebot dagegen als «hoch attraktiv, aber harmlos» bezeichnet. Kunden würden dadurch sogar von gefährlicheren Spielen etwa im Internet abgehalten.

Mit dem bereits seit zwei Jahren angekündigten, zunächst als "EuroLotto" bezeichneten Projekt träten die deutschen staatlichen Glücksspielanbieter in unmittelbare Konkurrenz zu dem bereits seit 2004 u.a. in Österreich und weiteren acht Staaten angebotenen paneuropäischen Lotterieangebot "EuroMillionen" / "EuroMillions". Als mögliche Partner Deutschlands waren u. a. die skandinavischen Staaten, Estland, die Niederlande und Italien genannt worden.

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