Montag, 19. März 2007

Deutsche Klassenlotterie klagt gegen Wettmanipulateure

Der größte Wettskandal des deutschen Fußballs beschäftigt weiterhin die Justiz. Am Dienstag wird nach einem Bericht des Tagessspiegels vor dem Landgericht Berlin eine Zivilklage der Deutschen Klassenlotterie Berlin KdÖR verhandelt. Das Staatsunternehmen verlangt von den Brüdern Ante, Filip und Milan Sapina insgesamt 1,9 Millionen Euro Schadensersatz für unrechtmäßig ausgezahlte Wettgewinne.

Die Sapina-Brüder sollen im Jahre 2004 mehrere Spieler und Schiedsrichter bestochen haben, damit diese Spiele zu ihren Gunsten manipulieren. Durch die Manipulationen der Fußballspiele habe sich das Wettrisiko beträchtlich zu Ungunsten der Deutschen Klassenlotterie verschoben.

Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer ist von dieser Forderung zunächst nicht betroffen. Er könnte aber in einem nachfolgenden Gerichtsverfahren durchaus noch zur Kasse gebeten werden.

Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofes hatte Ende vergangenen Jahres die Urteile des Berliner Landgerichtes im Verfahren gegen ihn und die Sapina-Brüder bestätigt. Danach muss Hoyzer für zwei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis. Der Drahtzieher des Betrugs, Ante Sapina, wurde vom Gericht zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt. Die anderen Angeklagten – die beiden Sapina-Brüder sowie Ex-Schiedsrichter Dominik Marks und der einstige Fußballprofi Steffen Karl – bekamen Bewährungsstrafen.

Die Deutsche Klassenlotterie hat aus dem Wettskandal in der letzten Zeit mehrere Konsequenten gezogen. „Wir arbeiten jetzt intensiver mit dem Sport zusammen, um schneller wichtige Informationen austauschen zu können“, sagt Jurist Penser. Außerdem wurden die Kontrollen des Wettgeschäftes auf verschiedene Weise erheblich verstärkt und die Oddset-Kunden verpflichtet, ab einer Gewinnhöhe von 1 000 Euro ihre Identität offenzulegen.

Quelle: Der Tagessspiegel, ddp

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