Pressemitteilung des DOSB vom 20.10.2008
Der organisierte Sport will mit seiner Position zum Glückspielstaatsvertrag in die Offensive gehen. Mit einer verstärkten Präsenz am EU-Sitz in Brüssel soll auf die Sinnhaftigkeit der Wettbeschränkung hingewiesen werden.
Es darf nicht sein, dass der Sport für in letzter Konsequenz möglicherweise undurchsichtige Wettunternehmen zum Gegenstand privater Gewinnmaximierung wird. Das Glücksspiel muss kontrollierbar bleiben, will man Spielsucht erst gar nicht aufkommen lassen. Die Integrität der Wettanbieter wird zum zentralen Element künftiger Zulassungsentscheidungen. Wenn das staatliche Wettmonopol fällt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der (Sport-)Wettbetrug eine bislang noch nicht gekannte Dimension annimmt", erklärte Dr. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen und derzeit Vorsitzender der Konferenz der Landessportbünde in Dresden. Außerdem sei die Abspaltung der Sportwetten für private Wettanbieter möglicherweise das „Einfallstor in den gesamten Wettmarkt", so Müller.
Weitere zentrale Themen der Zusammenkunft der Landessportbünde bei der auch DOSB-Präsident Thomas Bach anwesend war, waren eine Nachbetrachtung der Olympischen Spiele in Peking, die Finanzsituation des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sowie die Kommunikation zwischen den Landessportbünden und dem DOSB.
In Brüssel wollen die Landessportbünde bei Europaparlamentariern und Kommissionsmitgliedern gezielt für ihre Position zum Glücksspielstaatsvertrag werben. Außerdem soll im Dialog mit dem Deutschen Lottoblock eine geschlossene Position „zur Vertretung verantwortbaren Glückspiels" erreicht werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
"Nachdem sich der ungezügelte Kapitalismus in einer Weise desavouiert hat, wie es vor zwei, drei Monaten noch keiner von uns zu denken gewagt hat, haben wir auch auf diesem überaus sensiblen Feld sicherlich gute Chancen, einem unbeschränkten Liberalismus Einhalt zu gebieten", sagte Gerd Meyer, Präsident des Landessportverbandes im Saarland.
Mit einer besseren Abstimmung müssen Landessportbünde und der DOSB künftig bei der Förderung des Leistungssports vorgehen. Diese Absicht der Konferenz fußt auf der Nachbetrachtung der Ergebnisse deutscher Athletinnen und Athleten bei den Spielen von Peking, die DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper den Landessportbünden vorstellte. Mit Blick auf die länderspezifischen Erfolge bei den Spielen im Land der Mitte wird zwar jeder Landessportbund zunächst für sich selbst Analysen vornehmen, im Schulterschluss mit Nachbarländern, Spitzenverbänden und DOSB aber auch für effizientere Betreuungsmethoden und Vorbereitung der Spitzensportler sorgen.
Daneben gibt die Konferenz den Auftrag zur Erarbeitung eines neuen gemeinsamen Förderkonzeptes für den Nachwuchs. Hier wollen wir die guten Erfahrungen aus der Arbeit mit dem sächsischen Nachwuchsförderkonzept einbringen, das schon im Talentbereich das Erreichen der Weltspitze mit im Blick hat", sagte Eberhard Werner, Präsident des Landessportbundes Sachsen. „Die Kommunikation zwischen DOSB und den Landessportbünden muss intensiver werden. Das gilt vor allem für gemeinsame Vermarktungsstrategien. Hier lassen sich künftig nur Erfolge erzielen, wenn die Landessportbünde rechtzeitig in die Projekte eingebunden werden, die in ihren Vereinen letztlich auch umgesetzt werden sollen."
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