Die Casinos in der virtuellen Welt von "Second Life" sind in das Visier von FBI-Ermittlern geraten. Dem Erfinder des populären Internetspiels, der Firma Linden Lab, droht Anwälten zufolge angeblich sogar eine Anklage wegen illegalen Glücksspiels im Internet.
"Second Life" ist eine virtuelle Welt, die von ihren Bewohnern erschaffen und weiterentwickelt wird. Das Spiel besitzt eine eigene Wirtschaft und eine virtuelle Währung, den "Linden-Dollar". Linden Lab hat das Spiel 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wird mittlerweile von Millionen Menschen weltweit genutzt.
"Second Life" habe das FBI eingeladen, sich in den virtuellen Casinos umzusehen und zu prüfen, ob diese gegen US-Gesetze verstießen, sagte am Dienstag Ginsu Yoon, Vizepräsident für wirtschaftliche Angelegenheiten bei Linden Lab. Das Unternehmen wolle gerne Richtlinien für das virtuelle Glücksspiel festlegen, aber es fehlten bisher klare Vorgaben der Behörden.
In "Second Life" gibt es hunderte virtuelle Casinos. Die drei größten Spielhallen machen ihren Besitzern zufolge einen bescheidenen Gewinn von etwa 1.100 Euro pro Monat. Viele Anwälte sagen aber, die virtuelle Kasinos verstießen wahrscheinlich gegen das Glücksspielverbot im Internet oder das Gesetz gegen illegales Glücksspiel von 1970. Dennoch bleibt unklar, inwieweit Linden Lab dafür zur Verantwortung gezogen werden kann. Das FBI und die Staatsanwaltschaft von North Carolina wollten sich zu dem Fall zunächst nicht äußern.
Quelle: APA/Reuters
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