In ihrer Sitzung am 21.07.2014 hat die Konferenz der Vorsitzenden der Regional- und Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes eine Resolution verabschiedet, in der sie den Stillstand bei der Umsetzung des zum 01.07.2012 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrags beklagt. Geschlossen fordern die Verbände die Politik zum Handeln auf.
Die Resolution im Wortlaut:
"Mit völligem Unverständnis verfolgen die Regional- und Landesverbände des DFB nun schon seit zwei Jahren die Erfolglosigkeit bei der Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages.
Noch immer ist keine der nach diesem Vertrag für die rechtmäßige Veranstaltung von Sportwetten notwendige Konzession erteilt worden, auch nicht an ODS Deutschland (Oddset). Stattdessen verschlechtert sich, vor allem aufgrund des fehlenden Onlineangebots, die Situation von Oddset gegenüber den privaten Wettanbietern zusehends. Deren bisher nicht konzessionierten Angebote werden aufgrund des aktuellen Schwebezustands von der staatlichen Seite sogar noch toleriert.
Fast alle Experten gehen davon aus, dass die im Glücksspielstaatsvertrag vorgesehene Beschränkung auf 20 Konzessionen den zu erwartenden Klagen von nicht berücksichtigten Sportwettenanbietern nicht standhalten wird. Eine weitere Verzögerung des Prozesses scheint damit vorprogrammiert. Auch in dieser Frage ist jedoch keine Klärung erkennbar.
Durch die noch immer nicht erfolgte Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrags gehen nicht nur den Bundesländern, sondern auch dem Breitensport und besonders dem Amateurfußball Zuwendungen und Vermarktungserlöse verloren.
Die Konferenz der Vorsitzenden der Regional- und Landesverbände des DFB fordert die in den Bundesländern Verantwortlichen daher auf, jetzt unverzüglich die Vergabe von Konzession in Angriff zu nehmen. Weiteres Zuwarten verhindert, dass dem Fußballsport notwendige Mittel z.B. für die Jugendarbeit und die Talentförderung zur Verfügung gestellt werden können."
Zitate zur Resolution:
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach: "Ich kann die Resolution der Regional- und Landesverbände nur absolut unterstützen. Der DFB hat bereits zum 01.07.2012 einen Vermarktungsvertrag mit ODS Deutschland abgeschlossen, dessen Erlöse vollständig dem Amateurfußball zufließen sollen. Aufgrund der bisher nicht erteilten Konzessionen ruht dieser Vertrag immer noch. Der Basis entgehen dadurch Gelder, mit denen viel für die kleinen Vereine, das Ehrenamt und die Nachwuchsförderung bewegt werden könnte."
DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel: "Es ist davon auszugehen, dass die im Glücksspielstaatsvertrag vorgesehene Beschränkung auf 20 Konzessionen etwaigen Klagen kaum standhalten dürfte, trotzdem müssen wir darauf drängen, dass ein verabschiedetes und damit auch geltendes Gesetz realisiert wird und der gesamte Sportwetten-Markt in Deutschland, für den ja auch intensive Werbung betrieben wird, endlich in geordnete, den EU-Normen entsprechende Bahnen gelenkt wird."
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