• Ziele des Glücksspielstaatsvertrags werden allesamt verfehlt
• Geplante Gesetzesnovelle löst Probleme nicht
• Beschränkungen bei Live-Wetten und Internetspiel nicht zielführend
Berlin. In einer heute vorgestellten Studie übt eine Gruppe von Wissenschaftlern umfassende Kritik an der Regulierung von Glücksspielen in Deutschland. Die Regelungen der Bundesländer, die für die Aufsicht über Sportwetten und andere Glücksspiele zuständig sind, seien nicht geeignet, die selbst definierten gesetzgeberischen Ziele wie Jugend- und Verbraucherschutz, Suchtprävention und die Wahrung der Sportintegrität zu erreichen.
Der Wettbewerbsökonom Justus Haucap, der Sportrechtswissenschaftler Martin Nolte und der Suchtforscher Heino Stöver haben den deutschen Glücksspielmarkt gemeinschaftlich untersucht: Grundvoraussetzung für eine geeignete Regulierung sei es, den bestehenden Markt für Sportwetten in geordnete Bahnen zu lenken. Denn nur im regulierten Spiel könnten Maßnahmen zur Suchtprävention sowie zum Jugend- und Spielerschutz effektiv greifen. Der bisherige — durch Verbote und Restriktionen geprägte — Regulierungsansatz hingegen sei vollumfänglich gescheitert, da er deutsche Verbraucher fahrlässig in den Schwarzmarkt treibe.
Insbesondere im stark wachsenden Bereich der Internet-Glücksspiele übten die Länder nur Kontrolle über etwa drei Prozent des Marktgeschehens aus. Damit belege Deutschland im internationalen Vergleich den letzten Platz.
Mathias Dahms, Präsident des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV), kommentiert:
„Der Glücksspielstaatsvertrag hat sich nicht bewährt. Die Ministerpräsidenten haben jedoch erkannt, dass der bisherige Ansatz verfehlt war. Sie haben Prüfaufträge erteilt, um den Staatsvertrag zu verbessern. Die heute vorgestellte Studie sollte das Interesse der Länder wecken, da sie im Detail zeigt, welche regulatorischen Maßnahmen im internationalen Vergleich erfolgreich waren.“
Was den deutschen Markt betrifft, bemängeln die Wissenschaftler, dass Grau- und Schwarzmarktangebote allein zwischen 2014 und 2015 um etwa 30 Prozent gewachsen seien. Dies sei weder im Interesse von Staat und Sport noch von Anbietern und Verbrauchern von Glücksspielen.
Allerdings könne die für 2018 geplante Novelle des Glücksspielstaatsvertrags, der die 16 Landtage in diesem Jahr zustimmen sollen, zahlreiche grundsätzlichen Probleme nicht ausräumen.
Mathias Dahms ruft zur Fortentwicklung der Sportwettenregulierung auf:
„Weitere Reformschritte sind dringend notwendig. Künftig sollte die Kanalisierung des bestehenden Glücksspielmarktes in geordnete Bahnen im Vordergrund stehen. Dabei sollte das legale Spielangebot in Deutschland für Verbraucher attraktiv gestaltet werden. Dies gelingt nicht durch Verbote und Beschränkungen. Davon profitieren nur Anbieter, die ihre Wetten aus Asien oder der Karibik anbieten.“
Über den Deutschen Sportwettenverband
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) wurde im Jahr 2014 von den führenden deutschen und europäischen Sportwettenanbietern in Berlin gegründet und versteht sich als öffentlicher Ansprechpartner, insbesondere für Politik, Sport und Medien.
Alle Mitgliedsunternehmen verfügen über Lizenzen in EU-Mitgliedsstaaten und streben eine Regulierung und Konzessionierung auch für den deutschen Markt an. Sofern sie in Deutschland tätig sind, zahlen sie dort Steuern. Die meisten Mitglieder sind auch als Sponsoren im deutschen Profisport aktiv.
Über die Studie
Die Studie „Faktenbasierte Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags“ wurde erstellt von:
• Prof. Dr. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,
• Prof. Dr. Martin Nolte, Direktor des Instituts für Sportrecht an der Deutschen Sporthochschule Köln,
• Prof. Dr. Heino Stöver, Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences.
Die Studie wurde vom Deutschen Sportwettenverband (DSWV) und vom Deutschen Online Casinoverband (DOCV) gefördert. Sie ist im Volltext unter www.gluecksspielstudie.de abrufbar.
• Geplante Gesetzesnovelle löst Probleme nicht
• Beschränkungen bei Live-Wetten und Internetspiel nicht zielführend
Berlin. In einer heute vorgestellten Studie übt eine Gruppe von Wissenschaftlern umfassende Kritik an der Regulierung von Glücksspielen in Deutschland. Die Regelungen der Bundesländer, die für die Aufsicht über Sportwetten und andere Glücksspiele zuständig sind, seien nicht geeignet, die selbst definierten gesetzgeberischen Ziele wie Jugend- und Verbraucherschutz, Suchtprävention und die Wahrung der Sportintegrität zu erreichen.
Der Wettbewerbsökonom Justus Haucap, der Sportrechtswissenschaftler Martin Nolte und der Suchtforscher Heino Stöver haben den deutschen Glücksspielmarkt gemeinschaftlich untersucht: Grundvoraussetzung für eine geeignete Regulierung sei es, den bestehenden Markt für Sportwetten in geordnete Bahnen zu lenken. Denn nur im regulierten Spiel könnten Maßnahmen zur Suchtprävention sowie zum Jugend- und Spielerschutz effektiv greifen. Der bisherige — durch Verbote und Restriktionen geprägte — Regulierungsansatz hingegen sei vollumfänglich gescheitert, da er deutsche Verbraucher fahrlässig in den Schwarzmarkt treibe.
Insbesondere im stark wachsenden Bereich der Internet-Glücksspiele übten die Länder nur Kontrolle über etwa drei Prozent des Marktgeschehens aus. Damit belege Deutschland im internationalen Vergleich den letzten Platz.
Mathias Dahms, Präsident des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV), kommentiert:
„Der Glücksspielstaatsvertrag hat sich nicht bewährt. Die Ministerpräsidenten haben jedoch erkannt, dass der bisherige Ansatz verfehlt war. Sie haben Prüfaufträge erteilt, um den Staatsvertrag zu verbessern. Die heute vorgestellte Studie sollte das Interesse der Länder wecken, da sie im Detail zeigt, welche regulatorischen Maßnahmen im internationalen Vergleich erfolgreich waren.“
Was den deutschen Markt betrifft, bemängeln die Wissenschaftler, dass Grau- und Schwarzmarktangebote allein zwischen 2014 und 2015 um etwa 30 Prozent gewachsen seien. Dies sei weder im Interesse von Staat und Sport noch von Anbietern und Verbrauchern von Glücksspielen.
Allerdings könne die für 2018 geplante Novelle des Glücksspielstaatsvertrags, der die 16 Landtage in diesem Jahr zustimmen sollen, zahlreiche grundsätzlichen Probleme nicht ausräumen.
Mathias Dahms ruft zur Fortentwicklung der Sportwettenregulierung auf:
„Weitere Reformschritte sind dringend notwendig. Künftig sollte die Kanalisierung des bestehenden Glücksspielmarktes in geordnete Bahnen im Vordergrund stehen. Dabei sollte das legale Spielangebot in Deutschland für Verbraucher attraktiv gestaltet werden. Dies gelingt nicht durch Verbote und Beschränkungen. Davon profitieren nur Anbieter, die ihre Wetten aus Asien oder der Karibik anbieten.“
Über den Deutschen Sportwettenverband
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) wurde im Jahr 2014 von den führenden deutschen und europäischen Sportwettenanbietern in Berlin gegründet und versteht sich als öffentlicher Ansprechpartner, insbesondere für Politik, Sport und Medien.
Alle Mitgliedsunternehmen verfügen über Lizenzen in EU-Mitgliedsstaaten und streben eine Regulierung und Konzessionierung auch für den deutschen Markt an. Sofern sie in Deutschland tätig sind, zahlen sie dort Steuern. Die meisten Mitglieder sind auch als Sponsoren im deutschen Profisport aktiv.
Über die Studie
Die Studie „Faktenbasierte Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags“ wurde erstellt von:
• Prof. Dr. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,
• Prof. Dr. Martin Nolte, Direktor des Instituts für Sportrecht an der Deutschen Sporthochschule Köln,
• Prof. Dr. Heino Stöver, Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences.
Die Studie wurde vom Deutschen Sportwettenverband (DSWV) und vom Deutschen Online Casinoverband (DOCV) gefördert. Sie ist im Volltext unter www.gluecksspielstudie.de abrufbar.
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