Die Erholung der deutschen Lottoumsätze durch den Jackpot am Jahresende ist ein Sieg der Doppelmoral. "Nur der 45 Millionen-Jackpot und dessen massive Bewerbung durch die staatlichen Lottogesellschaften haben den Umatzeinbruch 2007 doch noch verhindert," kommentiert Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbands. "Damit haben die Lottogesellschaften wenige Tage vor dem jetzt in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrag klar gezeigt, was sie wirklich von der angeblich nötigen Suchtbekämpfung beim Lotto halten - nämlich gar nichts."
Der Deutsche Lottoblock hatte am Montag Umsatzverluste für 2007 von 2 Prozent bekannt gegeben. Ohne den Lottojackpot vor Weihnachten wäre die Bilanz erheblich negativer gewesen. Nach Einschätzung der Experten hätte das Minus rund 8 Prozent betragen. "Wenn der Lottoblock die unsinnigen und verfassungswidrigen Restriktionen des Staatsvertrags ernst nimmt, werden die Lottoumsätze in 2008 bis zu 20 Prozent niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr," so Faber. Grund seien massive Werbebeschränkungen und Verbote. "Eigentlich dürfte es nach der neuen Rechtslage auch gar keinen Jackpot mehr geben. Aber vielleicht zeigt sich ja auch im neuen Jahr wieder, dass es gar nicht um die erfundene Lottosucht geht - sondern einfach ums Geld." Nach kräftigen Umsatzeinbrüchen in der ersten Woche dieses Jahres warnte inzwischen schon Rolf Stypmann, Geschäftsführer von Lotto-Toto Niedersachsen, den Staatsvertrag allzu strikt auszulegen.
Pressemitteilung des Deutschen Lottoverbands (DLV) vom 9. Januar 2008
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