In einem Kommentar zu dem Urteil des Schweizer Bundesgerichts weist die Berner Zeitung (BZ) auf die wirtschaftlichen Auswirkungen hin:
"Das Bundesgericht hat ein unverständliches und realitätsfremdes Urteil gefällt: Einzig Casinos dürfen in der Schweiz Pokerturniere durchführen. Von diesem Entscheid profitieren in erster Linie die Onlinepokeranbieter mit Geschäftssitzen in den Steuerparadiesen der Welt. Vom Entscheid profitieren auch die zahlreichen und schlecht kontrollierbaren Anbieter von illegalen Pokerturnieren in den Hinterzimmern des Landes. Und vom Entscheid profitieren die Spielbanken. Wer künftig wettkampfmässig pokern will, hat drei Möglichkeiten: Er muss in eines der wenigen Casinos – wo die Pokertische ohnehin knapp sind. Er muss übers Internet spielen und dafür Geld ins Ausland überweisen. Oder er muss das Risiko eingehen, in dunklen Räumen an dunkle Gestalten zu geraten."
Bei Poker überwiege nicht das Glückselement:
"Bei der Variante «Texas Hold’em» geht es nicht in erster Line um die Karten, sondern um Mathematik – und darum, den Gegner richtig einzuschätzen. Das hat mit Taktik, Psychologie, mit Schauspielerei und Bluffen zu tun. Mit Glück auch, aber höchstens am Rande. Weshalb wohl sitzen seit Jahren die stets gleichen zwei, drei Dutzend Spieler an den Finaltischen der grossen Pokerturniere?"
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