Donnerstag, 22. Mai 2008

ver.di fordert die Landesregierung von Sachsen-Anhalt auf, die Spielbanken unter neuer Führung auf Erfolgskurs zu bringen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ist in großer Sorge um die rund 100 Arbeitsplätze in den drei Standorten der Spielbanken in Sachsen-Anhalt, so der zuständige Betreuungssekretär Bernhard Stracke.

Die Probleme der Spielbanken sind in Sachsen-Anhalt hausgemacht und haben nur marginal mit dem Glücksspielstaatsvertrag und dem Nichtraucherschutzgesetz zu tun, so Stracke.

Hierüber konnte sich Stracke in der Betriebsversammlung in Magdeburg persönlich überzeugen.

Nach Auffassung von ver.di steht die Spielbankgesellschaft trotz rückläufiger Einspielergebnisse nur vor der Gefahr einer Insolvenz, weil die Geschäftsleitung seit Jahren daraufhin gearbeitet hat, das klassische Spiel (Roulette/Black-Jack) auf ein unerträgliches Maß zu reduzieren. Eine Spielbankinsolvenz wäre in Deutschland erst- und einmalig.

Es wird Zeit, so Stracke, dass die Geschäftsleitung der Spielbankgesellschaft abgelöst wird, da sie in den letzten Jahren für die negative Entwicklung verantwortlich zu machen ist und nichts dazu getan hat, die Spielbanken in Sachsen-Anhalt marktgerecht zu platzieren. Unverständlicherweise hat der Aufsichtsrat als zuständiges Aufsichtsgremium, trotz eindeutiger Hinweise auf die sich abzeichnende Misere, durch den Betriebsrat der Spielbank, in keiner Weise reagiert.

Richtig ist jedoch, die Spielbankgesellschaft benötigt eine reduzierte Spielbankabgabe durch das Land und Anschubkapital für eine neue Ausrichtung.

Die Spielbanken in Sachen-Anhalt haben eine große Chance, so Stracke, wenn sie ihrer Kernaufgabe auch nachkommen, und ein klassisches Spiel im Rahmen ihres ordnungs­politischen Auftrages anbieten. Dazu gehören Events, ein ansprechendes Ambiente und das Pokerspiel, das nur in Sachsen-Anhalt nicht im Angebot der Spielbanken enthalten ist.

Da weder in Thüringen noch in Sachsen ein Lebendspiel existiert, haben die Spielbanken in Sachsen-Anhalt auf Grund ihres großen Einzugsgebietes realistisch die Möglichkeit ihre Zahlen kurzfristig um bis zu 30% zu verbessern, wenn man sich auf das Kerngeschäft einer Spielbank mit zeitgemäßem Angebot konzentriert.

Die Arbeitnehmervertreter haben ein Konzept zur Verbesserung der Situation in den drei Standorten ausgearbeitet und sind dringend in die Überlegungen mit einzubeziehen, so der Gewerkschaftler.

Mit einem neuen Konzept unter Einbeziehung der Arbeitnehmervertreter und mit einer neuen Geschäftsleitung wird sich der Zuschuss des Landes durch eine Reduzierung der Besteuerung mittelfristig mehr als auszahlen, davon ist Stracke überzeugt.

V.i.S.d.P: Bernhard Stracke, ver.di Bezirk Rhein-Nahe-Hunsrück,
Münsterplatz 2-6, 55116 Mainz, bernhard.stracke@verdi.de

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