Frankfurt - Die Initiative Profisport Deutschland (IPD) hat heute in Köln einen Fünf-Punkte-Plan für die kommenden Monate verabschiedet: Schwerpunkte sind die rechtlichen Rahmenbedingungen der Zentralvermarktung, beispielsweise der Medienrechte, das Leistungsschutzrecht für den Profisport, der Kampf gegen Digitale- und Markenpiraterie sowie der Einsatz für gerechte steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Rahmenbedingungen für den Profisport. Im Fokus der Arbeit steht aufgrund der aktuell beginnenden Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages zunächst das Thema der Neuordnung des Sportwettmarktes. Ausführliche Positionspapiere zu den fünf genannten Themen hat die IPD im Internet unter www.profisport-deutschland.de veröffentlicht.
"Wir fordern eine kontrollierte Öffnung des Sportwettmarktes für Private bei gleichzeitiger Beibehaltung des Staatsmonopols für das Lotteriewesen. Damit einhergehen muss eine Garantie für eine nachhaltige Finanzierung des Amateur- und Breitensports", so Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung und Sprecher der IPD. Die bestehende Monopol-Struktur im Bereich Sportwetten habe in mehrfacher Hinsicht versagt. Sowohl der Sport als auch Wettanbieter und ehrliche Wettkunden seien zu Verlierern des Systems geworden. Das Ziel der Suchtvorbeugung sei definitiv verfehlt worden. Vor diesem Hintergrund wird die IPD voraussichtlich im Mai einen Workshop mit Vertretern aus Sport, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft veranstalten, um gemeinsam konkrete Maßnahmen zur Neuordnung des Sportwettmarktes zu erarbeiten.
Um die Integrität des Profisports sicherzustellen, Wettmanipulationen zu vermeiden, digitaler Piraterie zu begegnen und Rückflüsse aus Sportwetten an den Sport sicherzustellen, plädiert die IPD für die schnelle Einführung eines Veranstalterschutzrechts für Organisatoren von Sportwettbewerben. Im Bereich digitaler Piraterie seien die rechtlichen Grundlagen zum Schutz der Produkte nicht ausreichend, im Kampf gegen Markenpiraterie würde mehr staatliche Unterstützung bei der Durchsetzung bestehender Regeln benötigt.
Im Hinblick auf die Zentralvermarktung der Medienrechte fordert die IPD den Erlass europäischer Leitlinien, um eine einheitliche Auslegung des Kartellrechts sicherzustellen und die nach wie vor bestehenden Rechtsunsicherheiten somit zu beheben. Um im internationalen Vergleich künftig nicht mehr schlechter als vergleichbare Organisationen europäischer Nachbarstaaten dazustehen, fordert der deutsche Profisport detaillierte Steuerregeln, die den Gegebenheiten des Sports und der Chancengleichheit mit den europäischen Ligen besser Rechnung trägt.
In der Initiative Profisport Deutschland (IPD) sind seit März 2009 die Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL), die Beko Basketball Bundesliga, die Deutsche Eishockey Liga und die TOYOTA Handball Bundesliga als gemeinsame Interessenvertretung der professionellen Sportveranstalter zusammengeschlossenen.
Köln 02.03.2010
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