In einem Interview des Hamburger Abendblatts mit dem Tipp24-Gründer und -Vorstand Jens Schumann äußert sich dieser zu den rechtlichen Rahmenbedingungen:
ABENDBLATT: Über Jahre ist es mit Tipp24 nur bergauf gegangen. Nun droht dem Unternehmen zumindest in Deutschland das Aus, wenn tatsächlich Glücksspiele über das Internet verboten werden sollten. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?
SCHUMANN: Umsatz, Gewinn und die Zahl der Neukunden steigen bei Tipp24 weiterhin an. Wir befinden uns also keinesfalls in einer operativen Krise. Im Gegenteil. Allerdings bereiten uns die rechtlichen Rahmenbedingungen durchaus Sorgen. Hier sind wir in ein sehr unruhiges Fahrwasser gekommen. Am Anfang stand ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das sich auf Sportwetten bezog. Dort wurde festgestellt, dass die Länder klären müssen, ob Sportwetten süchtig machen. Dann dürfte der Staat in diesem Bereich laut Gericht als Monopolist auftreten. Die Politik hat dieses Urteil schließlich für ihre Zwecke missbraucht. Sie hat einfach ohne jegliche Gutachten festgestellt, dass es Spielsucht gibt und ihr Monopol auf den bisher privaten Lotterievertrieb ausgeweitet. Hier fängt es an, bedenklich zu werden - insbesondere verfassungsrechtlich. Schließlich gibt es unabhängige Gutachten, welche eindeutig feststellen, dass Lotto nicht süchtig macht. Außerdem kann es nicht sein, dass der notwendige Staatsvertrag zum Verbot von Online-Lotto jetzt nur von 13 statt 16 Bundesländern ratifiziert werden soll, obwohl nach geltendem Recht eigentlich die Zustimmung von allen 16 Ländern notwendig wäre. Hier wird getrickst. Und das lassen wir uns nicht gefallen.
ABENDBLATT: Was heißt das konkret?
SCHUMANN: Wir werden rechtlich gegen ein Verbot von Internet-Lotto vorgehen.
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