Montag, 28. Mai 2007

Wettfieber in Kroatien und Bosnien-Herzegowina

Die österreichische Tageszeitung "Wirtschaftsblatt" berichtet über das grassierende Wettfieber in Kroatien und Bosnien-Herzegowina:

"Ein Spaziergang durch Kroatiens Hauptstadt Zagreb und auch die Städte Bosnien-Herzegowinas belegt es: Wettbüros sind fast schon so häufig anzutreffen wie Tabak-Trafiken. In Bosnien-Herzegowina operieren nach jüngster Zählung über 1520 Wettbüros oder ein Wettbüro je 2500 Einwohner - das ist mehr als in Grossbritannien, der traditionellen Wetten-Hochburg, wo ein Wettbüro auf 7000 Einwohner kommt. In Kroatien kommt auf 2250 Einwohner eine Spielstätte, in den insgesamt 2000 Wettbüros wurden im Vorjahr 540 Millionen Euro umgesetzt.

Ein Grund für das starke Wachstum der Wettbranche in Südost­europa dürfte die hohe Arbeits­losigkeit sein, Wetten ist ein relativ kostengünstiger Zeitvertreib. Auch werden die Konditionen infolge der starken Konkurrenz in der zersplitterten Branche immer günstiger: Viele Kleinbüros in Kroatien verzich­ten mittlerweile auf die Provision.

Obwohl das kroatische Glücksspielgesetz de facto Online-Wetten verbietet (verboten ist das Einzahlen der Einsätze und Auszahlung der Gewinne bei Glücksspielen, die im Ausland veranstaltet werden), sind in dem Land Online-Wetten immer populärer, Veranstalter wie Bwin werben auch heftig für ihre Dienstleistung. Österreicher, etwa die Novomatic AG, sind vor allem im Bereich der Casinos vertreten. In Kroatien betreibt auch die österreichische Wettpunkt ingesamt zehn Automatenklubs und Wettbüros.

Zur Problematik gehört das häufige Arrangieren von Fussballspiel-Resultaten: Mitglieder einiger ­Fussballklubs und deren Trainer werden in Kroatien regelmässig beim ­Wetten auf die Gegnermannschaft beobachtet."

Quelle: Wirtschaftsblatt, 23.05.2007

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